Von Bagan aus starteten wir mit dem „VIP“-Bus nach Kalaw um von dort innerhalb von 3 Tagen zum Inle-Lake zu trekken. Zu viert hatten wir unseren eigenen Guide Muang La. Er holte uns am ersten Tag in Kalaw ab. Unser großes Gepäck wurde direkt an das Ziel am Inle-Lake gebracht. Alles was wir also für 3 Tage und 2 Nächte brauchten landete in unseren kleinen Rucksäcken.
Die ersten beiden Stunden verliefen trocken und wir lernten viel über Land, Leute und ein wenig Pflanzenkunde von Muang La. Dann verließ uns jedoch das Wetterglück und es begann mal wieder zu regnen. Es regnete den ganzen Tag durch, so dass wir schon komplett durchnässt am ersten Stopp zum Mittagessen ankamen. Dort wurde für uns eines der besten Mittagessen in Myanmar gezaubert – und das mit grandioser Aussicht. Danach ging es nochmals 3,5 Stunden im strömenden Regen weiter. Wir mussten mit unseren nicht ganz so Trekking-tauglichen Sportschuhen reine Schlammfelder durchqueren. Als wir mit Einbruch der Dunkelheit dann endlich an unserer Unterkunft ankamen waren alle sehr froh. Unsere erste Nacht bei Einheimschen. Uns wurde wieder ein grandioses Abendessen gekocht. Bei der gebuchten Tour reist immer ein Koch des Guides Munag La mit. Dieser kocht dann für die gesamte Familie. Nach dem Essen und einem Cuba nach Myanmar Art machten wir es uns in unserem Schlafgemach gemütlich. Die Wasch“räume“ befanden sich nicht im Haus, sondern einmal quer über den Acker in einem separatem Häuschen. Die „Dusche“ ist allerdings nur ein Eimer mit kaltem Regenwasser. Deshalb verzichteten wir nach einem sehr kalten und nassem Tag auf eine „wohltuende“ Dusche 😉 Nach dem Marsch durch den Acker brachte Lisa-Marie ein kleines Blutekel an ihrem Bein mit. Unser Guide Muang La verartztete nach dem ersten Schrecken „OH MY BUDDHA“ professionell die kleine Wunde. Erschöpft, durchgefroren und überwältigt von der unglaublich schönen Natur und der tollen Gastfreundlichkeit schliefen wir ein.
Der zweite Tag begann mal wieder mit Regen. All unsere Sachen konnte deshalb nicht wirklich trocknen, und somit mussten wir in feuchter Kleidung aufbrechen. Unser Guide Muang La entschied sich aufgrund des Regens zu einer verkürzten Strecke. Den anderen Teil der Strecke bewältigten wir mit dem Zug und Pick-Up. Wir liefen über Bahngleise, über Felder und durch Wälder. Ein einmaliges Erlebnis, was leider aufgrund der Wetterlage ein wenig verkürzt wurde. Während der Tour erfuhren wir, dass unser Guide ehemals selbst Mönch war. Viele Familien bringen ihre Kinder früh ins Kloster aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten und der besseren Bildungsmöglichkeiten im Kloster. Am Ende des zweiten Tages bekamen wir wieder bei Einheimischen ein Festmahl zubereitet. Nach dem allabendlichen Ritual den gesamten Körper mit Anti-Mosikto-Spray zu benetzen fielen wir müde in unser Bettenlager.
Am dritten Tag machten wir uns zum finalen Countdown auf. Nach 2-stündiger Wanderung kam eine fast einstündige Fahrt auf der Ladefläche eines Pick-Ups, und das mal wieder bei Regen. Die Nerven waren angespannt und nach einer weiteren einstündigen Fahrt auf dem Inle-See bei Regen waren wir einfach froh, und ein klein wenig stolz, die Strapazen der letzten Tage überstanden und an unser Ziel gekommen zu sein. Wir freuten uns auf unsere erste warme Dusche nach 3 Tagen.
Wir verbrachten noch 2 Tage am Inle-See und wurden mit sonnigem Wetter belohnt. Wir trafen uns auch nochmal mit unserem Guide, um ihm eine Tripadvisor-Seite zu erstellen. Als die Sonne rauskam entschieden wir uns auch der Bootsfahrt eine zweite Chance zu geben und wurden nicht enttäuscht! Wir verbrachten schöne Stunden auf dem Inle-See und konnten das Karaweik-Pagodenfest miterleben.
Die drei Tage Trekking waren für uns alle eine echte Herausforderung. Aber nur in diesen Tagen konnten wir das geheimnisvolle Land Myanmar und seine Bewohner ein wenig näher kennenlernen. Uns wurde stets eine unbeschreibliche Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft entgegengebracht. Das Essen war das beste was Myanmar zu bieten hatte. Wir zogen durch ländliche Gegenden und begegneten Menschen die nicht annähernd soviel Luxus und materielle Dinge besaßen wie wir – die aber dennoch glücklich und zufrieden schienen. Der Trekking-Trip war ein einmaliges Erlebnis und für mich persönlich das Highlight der Myanmar Reise.
Tipps Inle-See:
– Tekking Tour mit Muang La (Handynummer können wir auf Anfragen hin gerne zuschicken)
– Essen: Shan-Nudeln, Avocado-Salat, Sea-wheat Salat, Chai-Latte und dazu Bananen-Chips
– Unterkunft: Remember Inn (besten Banana-Pancakes zum Frühstück)
– Bootstour auf dem Inle