Am Flughafen in Hanoi angekommen nahmen wir den Flughafenshuttle, um in die Stadt zu kommen. Was uns dort erwartete kann man kaum in Worte fassen: unzählige verwinkelte Gässchen, die sich eine Herde von Rollern und Fussgängern teilten. Dazu kam das ununterbrochene Dauergeräusch von lautem Hupen. Wir kamen an einem Samstag Abend an, das schien wohl ein sehr ungünstiger Zeitpunkt zu sein, um eine Unterkunft zu bekommen. So liefen wir fast 2 Stunden durch das Straßengewusel, fragten bei ca. 15 Hotels, Gästehäusern, Homestays und Hostels nach einem freien Zimmer nach – ohne Erfolg! Dann endlich ein Lichtblick am Horizont, das City Backpackers Hostel, erst neu eröffnet, preislich in Ordnung und dazu gleich noch ein freies 4er-Zimmer. Das brauchten wir nämlich, da wir ab dem nächsten Tag für die kommenden 4 Wochen eine Begleitung bekamen: meine Cousine Amanda und ihr Freund Eyüp.
Am ersten Tag in Hanoi streiften wir im Alleingang durch die Straßen und klapperten die Sehenswürdigkeiten wie das Ho-Chi-Minh Mausoleum, den Literaturtempel und Pagode ab. Das war alles gut zu Fuß und in einem Tag machbar. Am Abend kamen dann Amanda und Eyüp dazu. Den Abend verbrachten wir damit in einer Art Bar am Straßenrand zu sitzen und das geschäftige Treiben in Hanoi City zu beobachten. Für alle Bamberger: der Sandkerwas-Samstag scheint mir ein guter Vergleich zu sein ;-).
Am nächsten Tag liefen wir eine ähnliche Strecke wie am Tag zuvor ab, da die beiden Neuankömmlinge auch noch das Hanoi-Sightseeing-Programm durchlaufen mussten. Den anstrengenden Tag wollten wir damit ausklingen lassen, ein in Vietnam sehr beliebtes Gericht – den Hot Pot – auszuprobieren. Der Hot Pot lässt sich mit einem Fondue vergleichen. Allerdings befindet sich im Topf kein Fett sondern eine heiße Gemüsebrühe. Dazu kann man auswählen was man in den Topf haben möchten. Wir entschieden uns für Hähnchen, Gemüse und Nudeln. Die Zutaten kommen separat und einem rohen Zustand. Als der Topf und die Platte mit dem Hähnchen kam verging uns allen vier ganz schnell der Appetit und der große Hunger war verflogen. Statt Hähnchenfilet kam ein ganzes Hähnchen in Stücken zerhackt, d. h. inklusive Innereien, Blut etc. Eine genaue Beschreibung möchte ich euch ersparen. Nach einer großen Enttäuschung gingen wir also hungrig ins Bett.
Am dritten Tag verließen wir Hanoi, um eine Nacht in der Halong Bucht zu verbringen. Dazu buchten wir einen Ausflug der die Hinfahrt, die Bootsfahrt in die Halong Bucht, die Nacht auf dem Boot, das Essen und die Rückfahrt nach Hanoi beinhaltete. Es gibt unzählige Anbieter solcher Touren und das Angebot vom klapprigen Holzschiff bis zum Luxusliner scheint unübersichtlich. Was man jedoch tatsächlich gebucht hat, sieht man erst wenn man an der Bucht auf das Boot geht. Wir entschieden uns für ein Angebot im mittleren Preissegment, was für das Backpacker Budget schon oberstes Preisniveau war, und vertrauten auf unseren Hostel-Guide Richie. Nach einer 4-stündigen Fahrt bestiegen wir am Hafen das Boot und verließen den Hafen Richtung Halong Bucht. Das Boot und die Zimmer machten einen ganz guten Eindruck. Nach dem Mittagessen, was eher mittelmässig war, erkundeten wir mit einem Kayak die Bucht und die Höhle. Am Abend konnten wir uns vom Boot aus am Tintenfisch angeln probieren, was jedoch erfolglos blieb. Trotzdem gab es wie schon zum Mittagessen Tintenfisch. Das scheint mir bei all den Booten in der Halong Bucht wohl die einzige Fischart zu sein, die in diesem Gewässer überleben kann. Den Abend verbrachten wir mit noch einem deutschen Weltenbummler-Paar an Deck und genossen den wunderschönen Sternenhimmel in Mitten von unzähligen Kalksteinfelsen – ein traumhafter Moment.
Am nächsten Morgen stand ich um 5:30 Uhr auf um den Morgen auf dem Deck alleine zu geniessen. Nach dem Frühstück ging es dann zu einer Perlenfarm. Noch am gleichen Tag wurden wir zurück nach Hanoi gebracht. Dort konnten wir im City Backpacker Hostel noch duschen und uns für die spannende Nachtzugfahrt nach Hue vorbereiten.
Tipps Hanoi:
– City Backpacker Hostel