Bei der Landung am internationalen Flughafen Yangon die erste Verwunderung: das ist jetzt also der größte Flughafen des Landes? Nachdem wir uns spontan für ein Hostel entschieden haben folgen die Preisverhandlungen für ein Taxi. Nach der Einigung geht die Fahrt Richtung Stadt los. Der erste Stopp an einer roten Ampel: der Taxifahrer öffnet die Tür um seine Betelnuss los zu werden. Die Betelnuss, ein aphrodisierendes Mittel, wird in Blätter eingewickelt und anschließend gekaut und ausgespuckt. Sie hat eine rot Farbe und verfärbt den Mund des Nutzers ebenfalls rot. Die Betelnuss wird von Jung und Alt, Frau und Mann, vom Polizisten bis hin zum Strassenverkäufer gekaut. Der für mich erstmals ungewohnte Anblick entwickelte sich in den kommenden 12 Tagen in Myanmar zu einer tagtäglichen Erscheinung. Bei Ankunft an der Adresse des Hostels zunächst eingeschüchterte Blicke unter meinen Mitreisenden: wollen wir hier tatsächlich aussteigen?! Nach einer kurzen Besprechung setzen wir den ersten Fuß aus dem Taxi. Mit den Rucksäcken bepackt geht es an unzähligen Straßenhunden vorbei und in den 3. Stock des Hauses. Oben angekommen erstes erleichtertes Aufatmen: ein kleiner Juwel inmitten eines herabgekommenen Viertels. Noch am gleichen Tag machen wir uns auf zur Shwedagon Pagode. Statt im Alleingang auf Erkundungstour zu gehen, entschieden wir uns für einen Guide, der uns über das Areal führt. Kurz nach dem Start der Führung beginnt es in Strömen zu regnen. Das sollte so auch bis zum Ende der Tour, 2 Stunden, weitergehen. Barfuß und mit Regenjacken bewaffnet erkundeten wir also die Shwedagon Pagode. Gegen 19 Uhr machten wir uns dann halb verdurstet und verhungert auf die Suche nach Nahrung. Ein anstrengender und erlebnisreicher Tag ging mit einem „Myanmar“ und viel Knoblauch zu Ende.
Am zweiten Tag in Yangon machten wir auf eigene Faust einen Stadtspaziergang, um uns die einst prächtigen Bauten im Kolonialstil anzusehen. Unser wahres Ziel lag aber eigentlich darin, das von vielen Reisenden hoch gelobte 999 Shan Noodle House zu finden. Wir wurden nicht enttäuscht – ein sauberer kleiner Imbiss mit leckeren Shan Noodle Gerichten. Das erheiterte die durch den Dauerregen etwas angeschlagenen Gemüter wieder.
Am dritten Tag fuhren wir zum goldenen Felsen. Laut einer Legende wird der Fels nur von einem Haar Buddhas gehalten. Um zum Felsen zu kommen, stand uns eine wilde Fahrt auf der Ladefläche eines Kleintransporters, ausgestattet mit Sitzbankreihen, bevor. Nach 45 Minuten wilder Fahrt waren wir oben angekommen. Am goldenen Felsen waren aber anscheinend eher wir ein beliebtes Fotomotiv der Reisenden, so dass wir für unzählige Bilder posieren mussten. Wer weiß in wievielen Wohnzimmern in Myanmar wir jetzt die Wände zieren 😉 Nach Bestaunung des Felsen machten wir uns wieder auf den Rückweg. Hier lernten wir eine nette Mönchs-Reisegruppe mit ihren Freunden aus Vietnam kennen. Auch hier wurden einige Erinnerungsfotos geschossen. Unten angekommen fuhren wir wieder Richtung Yangon mit Zwischenstopp Bago. Dieser Stadt konnten wir leider nicht allzu viel abgewinnen, dreckig laut und viele Menschen. Vielleicht lag das aber auch daran, dass der Tag bereits um 4 Uhr morgens für uns begann. Nach einem kurzen Essensstopp fuhr uns unser Fahrer also direkt zum Busbahnhof Yangon – der Tag begann für uns um 4 Uhr früh und endete mit einer Nachtfahrt im 10 Grad kalten Reisebus nach Bagan…
Tipps Yangon:
– Unterkunft: Backpackers: sehr neue und saubere Zimmer mit freundlichen und hilfsbereiten Personal
– 999 Shan Noodle House
– Reisebus: elite: komfortable Sitze mit viel Beinfreiheit, eigener TV mit internationalen Filmen, Kaffee und Snacks inklusive